Weiter geht es mit der kleinen Infinity-Kampagne von Christoph und mir. Nach dem Debakel der Rettungsmission müssen die Streitkräfte des Haqqislam viel Boden gutmachen….
Eine steile Falte durchfurchte Saladins Stirn, als er das taktische Display studierte. Was eine schnelle und einfache Rettungsmission hätte sein sollen, hatte sich zu einem chaotischen, unkontrollierten Feuergefecht entwickelt, in dem keiner der Zivilisten gesichert werden konnte. Eine Katastrophe! Aber dann wischte er die Gedanken beiseite. Zeit für Analyse und Konsequenzen würde später noch genug sein. Die Krisensituation war noch nicht vorbei und brauchte seine ungeteilte Aufmerksamkeit.
Die Datenbanken der Forschungseinrichtung enthielten viel zu viele sensible Daten, die nicht in fremde Hände fallen durften, und andererseits galt es die von PanOceania eingebrachten Informationen zu sichern. Sie waren zu wertvoll, um sie nur den “Partern” zu überlassen. Saladin aktivierte die Nachrichtenkanäle zu den Quantronik-Spezialisten der Einheit. Sie würden entscheidend sein.
Es geht weiter mit den Spielberichten zu meiner Reihe von Infinity-Schlachten gegen Christophs Svalarheima Winterforce. Unser Plan ist, eine kleine Kampagne aus drei Gefechten zu spielen, die lose zusammen hängen. und in denen die Truppen immer von denselben Lieutenants angeführt werden. Der Hintergrund ist, dass ein geheimes Kooperationsprojekt zwischen Haqqislam und PanOceania schief läuft und sich daran ein Zwist zwischen den beiden Parteien entfacht.
„Koordination gemeinsamer Forschungsprojekte im Bereich hypersensitiver neuraler Reaktionen auf Silk-unterstützte Maya-Mensch-Interfaces“ – ein wunderbar nichtssagender Titel für ein hochgeheimes Kooperationsprojekt, wie ihn sich nur irgendein gesichtsloser Bürokrat ausdenken konnte. Auf dem Papier klang es toll: PanOceanisches Know-How im Bereich Nanotechnologie und Maya kombiniert mit Haqqislamischer Expertise im Bereich Silk und Mensch-Daten Interfaces sollte Durchbrüche erzielen, die den ewigen Konkurrenten Yu Jing einige unangenehme Stolpersteine vor die Füße legen sollte. Wenn die Planer Saladin gefragt hätten, hätte er ihnen gesagt, dass die Kombination aus Arroganz PanOs und die Gier der haqqislamischen Silk Lords schon dafür sorgen würde, dass das Projekt in einer Katastrophe endet. Aber ihn hatte niemand gefragt. Deshalb war er jetzt hier, denn er wurde erste geholt, wenn es darum ging mit einer Katastrophe fertig zu werden, die bereits eingetreten war. Wie diese.
Saladin studierte das Layout der Anlage zum dritten Mal. Das sollte reichen, sie sich jederzeit wieder vor sein inneres Auge zu holen. Natürlich konnte er holographischen Plan, Überwachungsbilder und Satellitenbilder jederzeit und überall abrufen, aber er verließ sich nicht gerne allein auf die quantronischen Daten. Es war besser die auch Dinge altmodisch „im Kopf“ zu haben.
Das Gelände war unübersichtlich, die Berichte unklar und verwirrt. Was eine Notfallkonferenz zur Klärung der Lage hätte sein sollen, war nun möglicherweise eine Geiselsituation. Ein Missverständnis und eine Überreaktion der Gegenseite? Ein Versuch eines korrupten Teilnehmers seine Schuld am Fehlschlag des Projekts zu vertuschen? Vielleicht eine Intervention einer dritten Partei? Hatte Yu Jing Wind vom Ziel des Projekts bekommen? So unklar die Gesamtlage war, so klar war das unmittelbare Missionsziel: Schutz und Evakuierung der haqqislamischen Delegation. Vier Zielpersonen. Es war keine Zeit zu verlieren.