Ich benutze eine sogenannte Systemkamera von Lumix, die ich von meiner Schwester geerbt habe, als sie sich etwas Besseres geleistet hat. Sie ist schon etwas älter und man bekommt solche Modelle gebraucht deutlich unter hundert Euro.
Die Kamera sollte man auf den Makro-Modus einstellen, der auf nahe, kleine Objekte abgestimmt ist. Smartphones unterscheiden da meist nicht, deshalb sollte man damit nahe an das Objekt gehen und den Autofokus auf die Figur einstellen (d.h. auf die Figur im Sucher tippen). Wenn die Kamera eine Funktion zum Weißabgleich anbietet, hilft es, diese auf das weiße Papier im Hintergrund anzuwenden, denn ansonsten wird die Figur sehr dunkel, und man muss sie in der Fotobearbeitung später noch mehr aufhellen. Dann schießt man das eigentliche Foto. Ich benutze kein Stativ, sondern fotografiere einfach aus der Hand, aber je nach Figur lege ich Kamera manchmal auf dem Tisch auf. Ich empfehle da einfach ein bisschen auszuprobieren, was für euch am besten funktioniert. Es ist ja heute nicht mehr so, dass zwei oder ein paar hundert zusätzliche Bilder etwas kosten würden. Wie man an meinem Beispielbild hier sieht, kann das Bild durchaus mehr als den weißen Hintergrund umfassen – das bearbeiten wir gleich alles in Photoshop. Wichtig ist nur, dass die Miniatur scharf ist und nicht über den weißen Hintergrund hinausragt. Schießt auf jeden Fall ein paar Fotos, damit ihr euch das beste heraussuchen könnt. Jetzt geht es vom Fototisch an den Rechner. Kopiert die Fotos von der Kamera auf euren Computer und öffnet sie in der Fotobearbeitung eurer Wahl. Ich benutze hier Photoshop, das ich von Berufs wegen besitze, aber es gibt reichlich kostenlose Software (meine Empfehlung ist Paint.NET) und Photoshop Elements bekommt man heutzutage auch zu einem sehr erschwinglichen Preis. Seht euch die geschossenen Fotos an und sucht eins aus, das euch am Besten gefällt. Schneidet es auf den Hintergrund zurecht, so dass die Figur den Großteil des Bildes ausfüllt. Ich benutze immer ein Verhältnis von 4:3 oder 3:4 für meinen Ausschnitt. Dann skaliert das Foto auf eine vernünftige Größe herunter. Die heutigen Kameras machen so große Fotos, dass man viel zu viele Details erkennt, die das bloße Auge an der Figur überhaupt nicht mehr wahrnimmt (zumindest in meinem Alter). Ich empfehle eine Größe von 1200×900 (oder umgekehrt) Pixeln. Damit kann man auf dem Computerbildschirm alles erkennen, und es passt auf die meisten Monitore. Dann heißt es, Farbe, Helligkeit und Kontrast der Fotos zu korrigieren. Hier kann ich keine allgemeingültigen Hinweis geben, denn das Aussehen eurer Fotos hängt zu sehr von der Kamera, der Beleuchtung und den Farben eurer Miniaturen ab. Aber zwei Hauptpunkte will ich zumindest kurz erwähnen. Mit der Funktion Helligkeit/Kontrast sollte ihr die besagten Eigenschaften des Fotos korrigieren, denn es wird meistens zu dunkel sein, außer ich habt sehr hochwertige Ausstattung (und dann wahrscheinlich über das Tutorial hier nur schmunzeln könnt). Wenn ihr einfach nur die Helligkeit hochschraubt, werden die Kontraste häufig zu stark, deswegen empfehle ich, gleichzeitig den Kontrast zu verringern. Diese Korrektur kann schon für ein schönes Foto ausreichen, aber häufig sollte man die Farben noch anpassen. Mein Beispielbild ist zum Beispiel viel zu Gelb und Grün im Vergleich zum Original, und auch der weiße Hintergrund ist mir noch zu grau. Ich benutze dafür die automatische oder – wenn die es nicht richtig hinbekommt – selektive Farbkorrektur in Photoshop. Wichtig ist im Endeffekt nur, dass ihr die Version findet, die euch am besten gefällt und eure Figur am besten präsentiert.Und damit seid ihr auch schon fertig. Speichert das fertig bearbeitete Foto und ladet auf den Kanal eurer Wahl ins Netz! Ich hoffe dieser kleine Artikel hat euch ein paar nützliche Tipps gegeben, für den Fall dass ihr eure Figuren im Netz präsentieren wollt. Wenn ja, schreibt die Links dorthin in den Kommentaren. Hier ist mein fertiges Foto: