Nachdem ich alle meine bemalten Armeeeinheiten und Anführer vorgestellt habe, geht es nun an die verschiedenen Gefährten, Charaktere und Schergen. Den Anfang machen die Freien Völker. Ich möchte darauf hinweisen, dass diese teilweise zu den allerersten Figuren gehören, die ich für den Ringkrieg bemalt habe. Das ist ganz schön lange her und inzwischen bin ich mit manchen nicht mehr so richtig zufrieden. Es wäre Zeit sie zu überarbeiten (genug unbemalte Figuren habe ich), aber bisher habe ich mich noch nicht dazu aufraffen können. Kommt bestimmt noch!
Die Figuren der Zwerge

Baumbart – die Charakter-Karte
Im Anschluss an meine Mini-Renzension gibt es hier auch die Karte selbst als pdf zum Download. Vielen Dank an die Heidelbären für die Erlaubnis!
Baumbart – eine Mini-Rezension
Wer sich die Erweiterung „Die Herren von Mittelerde auf den Internationalen Spieletagen in Essen holte, bekam ein schönes, kleines Extra zu seinem Kauf dazu: Die Promo-Mini-Erweiterung „Baumbart“, bestehen aus einer Figur und einer Charakter-Karte für den Ältesten der Ents.
Die Figur ist schon aus der alten Erweiterung „Die Schlachten des Dritten Zeitalters“ bekannt, aber als eigenen Charakter gab es Baumbart bisher nur in den Szenarien zu den Schlachten von Rohan und Gondor. Mit dieser Mini-Erweiterung kann man ihn nun im eigentlichen „Ringkrieg“ einbauen, egal ob mit oder ohne der „Die Herren von Mittelerde“ Erweiterung.
Regeltechnisch kann Baumbart mit einem Rekrutierungswürfel ins Spiel gebracht werden, wenn Gandalf der Weiße im Spiel und ein beliebiger Gefährte (auch Gandalf selbst) in Fangorn ist. Da Baumbart als Gefährte gilt, hat das den Vorteil, dass man keinen anderen Gefährten mehr in Fangorn lassen muss, um irgendwann eine Ent-Karte gegen Isengart spielen zu können. Dieser hat nun die Freiheit, irgendwo anders in den Krieg um Mittelerde eingreifen zu können – besonders praktisch, wenn es sich um Gandalf den Weißen selbst handelt.
Sobald die erste Ent-Karte gespielt wurde, darf Baumbart sich auch aus Fangorn hinaus bewegen, und dank seiner „Erdspross“ Sonderfähigkeit kann er in Rohan ein hilfreicher Kampfgefährte sein. Weiter entfernt von seiner Heimat wird er allerdings kaum nützlich sein, da er dort nicht mehr als Gefährte zählt.
Auf der Rückseite der Baumbart-Karte findet sich das wunderschöne Porträt von John Howe, dass auch schon in der alten Erweiterung zu seiner Illustration verwendet wurde. Der herrlich moosige Ent funkelt wunderbar grimmig (wahrscheinliche ist er über Saruman erzürnt), trotzdem meint man seine Weisheit und tiefe Güte spüren zu können. Die Plastikfigur ist auch wunderbar gelungen und lässt sich hervorragend bemalen.
Ich bin sicher, es wird noch zahlreiche Gelegenheiten geben, diese Promo-Figur zu ergattern. Aber wer noch die alte Erweiterung besitzt, kann die Baumbart-Figur daraus benutzen, und die Mini-Erweiterung „Baumbart“ auch ohne die offizielle Karte verwenden. Da es sich nicht um eine Ereigniskarte handelt, die ins Deck gemischt werden muss, reicht eine Notiz oder Ausdruck der Regeln, um diesen neuen Charakter zu verwenden.
Normalerweise bin ich kein großer Fan von Promo-Artikeln, weil nicht sicher gestellt ist, dass jeder Spieler sie bekommen kann. Aber ich muss sagen, dass mir dieser Baumbart gut gefällt. Seine Regel ist einfach und nicht besonders mächtig, aber interessant und passend zum Charakter. Lieber hätte ich ihn als festen Bestandteil der neuen Erweiterung gesehen, aber wie heißt es so treffend bei den Rolling Stones: „You can’t always get what you want.“ Ich hoffe, er wird leicht genug erhältlich sein, dass viele Spieler diese schöne, kleine Erweiterung verwenden können.
Tipp: Krönung in der ersten Runde
Was braucht man dafür? Man muss einen Wille des Westens gewürfelt haben, und mindestens zwei Personenergebnisse. Besser noch sind drei, aber den dritten kann man durch einen Elbenring ersetzen.
Mit dem 1. Personenwürfel trennt man Streicher und eventuelle Begleiter von der Gemeinschaft und bewegt sie ihre drei erlaubten Regionen bis nach Moria. Da sie in einer Schattenfestung sowieso stoppen müssen, bringt es auch nichts, vorher noch die Gemeinschaft zu bewegen.
Der 2. Personenwürfel bringt Streicher dann über das Schattenbachtal und Parth Galen nach Fangorn. Warum Fangorn? Weil man hier zum Beispiel einen Hobbit absetzen kann, um eine der Bedingungen zum Spielen der drei „Die Ents erwachen“ Karten zu erfüllen. Wenn man das nicht tun möchte, kann man auch den direkteren Weg über Ost-Emnet nehmen. Hat man mehr Gefährten von der Gemeinschaft getrennt, können diese natürlich nun ihre eigenen Wege gegen.
Wenn man kein 3. Personenergebnis gewürfelt hat, muss man jetzt einen Elbenring einsetzen, um Streicher und den Rest seiner Gefährten nach Minas Tirith zu bringen. Mit der vierten und letzten Aktion, dem Wille des Westens, kann man ihn nun zum König von Gondor krönen.
Wenn ich die Möglichkeit zur Krönung Aragorns in der ersten Runde habe, nehme ich sie normalerweise wahr. Mit einer Ausnahme: Wenn der Schatten kein Auge der Jagd zugewiesen hat und auch keins würfelt, bewege ich die Gemeinschaft viermal. Vier ungefährdete Bewegungen sind fast die Hälfte des Weges nach Mordor und machen es dem Schatten sehr viel schwerer zu gewinnen.
Die Figuren Gondors

Anfängertipps: Die Freien Völker
Passend zu den Anfängertipps für den Schattenspieler sind hier ein paar Hinweise für eure ersten Spiele als die Freien Völker. Auch hier gilt, dass diese Tipps euch nicht zu einem Experten machen werden, sondern dafür gedacht sind, euch das Spiel „angemessen“ kennenlernen zu lassen.
Zerstörung des Rings oder militärischer Sieg
Aber insbesondere gegen einen unerfahrenen Schattenspieler kann sich plötzlich und unverhofft die Chance auf einen militärischen Sieg ergeben (mir ist das in meinem allerersten Spiel passiert). Dann könnt ihr entscheiden, ob ihr sie wahrnehmt, um das Spiel schnell zu beenden, oder ob ihr das Spiel lieber als eine Lernerfahrung anseht und weiter auf die Zerstörung des Rings spielt.
Der Ratgeber der Gemeinschaft
Eure erste Entscheidung nach dem Ziehen der Karten in der ersten Runde ist, wer die Gemeinschaft anführen soll: Gandalf der Graue oder Streicher. Beide sind Stufe 3, haben aber sehr unterschiedliche Fertigkeiten als Ratgeber. Während Gandalf eventuell zusätzliche Karten ziehen kann, ist Streicher gut dafür, eine entdeckte Gemeinschaft wieder zu verstecken.
Daher ist es eher üblich Gandalf zum Ratgeber zu machen und Streicher nur in Notfällen zu verwenden – zum Beispiel wenn die Gemeinschaft eine Runde entdeckt beginnt, und man schon weiß, dass man Streichers Ratgeberfertigkeit gut gebrauchen kann.
Wo sind wir eigentlich?
1. Die Gemeinschaft befindet sich in einem Feld, dass dem Schatten Jagdwiederholungen gibt, und ihr könntet sie in einem Feld erklären, dass euch näher nach Mordor bringt und weniger Jagdwiederholungen erlaubt.
2. Die Bewegung würde euch durch eine Festung des Schatten bringen (üblicherweise Moria), ohne dass ihr einen Jagdplättchen ziehen müsst.
3. Die Gemeinschaft erreicht eine Stadt oder Festung der Freien Völker und hat Heilung nötig.
Ist keiner dieser Bedingungen erfüllt, spart euch das Erklären der Gemeinschaft lieber und haltet euch damit eure Optionen offen. Das gilt insbesondere, wenn ihr noch in einer nicht eroberten Festung der Freien Völker steht, denn dort seid ihr gegen die meisten Karten, die der Schatten spielen kann, geschützt.
Wo bitte geht’s nach Mordor?
Die rote Route ist die kürzeste und hat den zusätzlichen Vorteil, dass sie an zwei Festungen der Freien Völker vorbei führt (Lorien und Minas Tirith), wo die Gemeinschaft im Notfall rasten und heilen kann. Der offensichtliche Nachteil ist der Weg durch Moria, der sehr gefährlich sein kann, insbesondere wenn die Balrog-Karte gespielt worden ist.
Die grüne Route über den Hohen Pass und durch Wilderland vermeidet diese Gefahr, ist dafür aber auch etwas länger und hat nur Thal als gute Wegstation (das Waldlandreich kostet einen zusätzlichen Zug). Einmal dort vorbei ist die Gemeinschaft ganz auf sich gestellt.
Wie schnell kann ich es wagen?
In Mordor hängt es dann ganz davon ab, wie viele Würfel in der Jagdbox liegen. Wenn ein gezogenes Auge die Macht des Rings auf 12 bringen würde, solltet ihr nur in größter Verzweiflung die Gemeinschaft bewegen. Ist das Spiel noch nicht verloren, ist es wahrscheinlich besser, auf die nächste Runde und möglicherweise weniger Würfel in der Box zu warten. Liegen dort dagegen wenige Würfel, bewegt die Gemeinschaft so schnell wie möglich, um die Gelegenheit zu nutzen. Die Karte „Die Letzte Schlacht“ kann hier eine sehr große Hilfe sein.
Wie verschaffe ich mir genug Zeit?
können. Die bereits aktiven Elben können theoretisch sogar in den Krieg gebracht werden, bevor der Schatten sie überhaupt angreift. Da dies aber 3 Aktionen kostet, ist das eher selten eine Option.
Gefährten von der Gemeinschaft zu trennen, nur damit sie einen Nation aktivieren, ist selten eine gute Idee. Wenn ihr dagegen einen Karte wie „Feuer, Feinde, Gefahr!“ oder das „Buch von Mazarbul“ habt, ist das eventuell eine sehr gute Strategie. Und denkt daran, dass Streicher Gondor erst aktiviert, wenn er zum König gekrönt wird.
Grundsätzlich gilt, verstärkt eine Region oder Nation erst dann, wenn ihr wisst, dass der Schatten dort angreifen will. Wenn ihr Bruchtal direkt zu Beginn mit „Glorfindels Sippe“ verstärkt, wird der Schatten es wahrscheinlich auf Dauer ignorieren. Spielt ihr die Karte erst dann, wenn seine Armee mit der Belagerung begonnen hat, verliert er entweder wertvolle Zeit oder läuft sogar Gefahr, die Belagerung zu verlieren.
Kartenspiel
Wenn ihr Gandalf den Grauen als Ratgeber der Gemeinschaft habt und ein Ereignisaktionen würfelt, habt ihr eventuell recht schnell einige Karten auf der Hand. Welche sollt ihr davon spielen? Keine ganz einfache Frage, aber ein paar Karten sind wichtig: Wenn ihr die speziellen Jagdplättchen zieht, sollten die auf jeden Fall gespielt werden. Nicht unbedingt sofort, denn sie kommen erst in Mordor wirklich ins Spiel, aber gegen Ende des Spiels können sie entscheidend werden. Werft sie also nicht ab, und wenn ihr nichts besseres zu tun habt, spielt sie aus.
Wenn ihr Karten tatsächlich abwerfen müsst, entscheidet euch für Karten, die sehr spezielle Vorbedingungen haben, wie zum Beispiel „Pfad der Wasa“, von denen ihr nicht wisst, ob sie jemals eintreffen werden. Am besten sind natürlich Karten, von denen ihr wisst, dass ihr sie nicht mehr brauchen werdet, wie zum Beispiel „Zaubererstab“ wenn Gandalf bereits die Gemeinschaft verlassen hat. Denkt aber an den Kampfeffekt der Karte, der ja auch noch verwendet werden kann.
Fazit
Für die Freien Völker gilt ein ähnlicher grundlegender Ratschlag wie für den Schatten: Trödelt mit der Ringgemeinschaft nicht herum! Bewegt sie regelmäßig und nicht zu zaghaft. Wenn sie gut voran kommt, setzt ihr den Schatten unter Druck, und er kann sich mit seiner militärischen Kampagne nicht sie viel Zeit lassen. Dass wiederum heißt, er ist anfälliger für Fehler und fehlgeschlagene Belagerungen. Gerade letztere kosten ihn unheimlich viel Zeit und geben euch eventuell die Chance auf einen Gegenschlag und einen militärischen Sieg.
Auf der anderen Seite sollte ihr mit eurer militärischen Verteidigung geduldig sein. Baut erst dann Verstärkungen auf, wenn der Schatten sich für ein strategisches Ziel entschieden hat. Dann seid dort so hartnäckig wie möglich. Jede Aktion, jede Runde zählt und bringt die Gemeinschaft dem Schicksalsberg näher.
Viel Erfolg!
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