Im Anschluss an meine Mini-Renzension gibt es hier auch die Karte selbst als pdf zum Download. Vielen Dank an die Heidelbären für die Erlaubnis!
Archiv für den Monat: Oktober 2012
Baumbart – eine Mini-Rezension
Wer sich die Erweiterung “Die Herren von Mittelerde auf den Internationalen Spieletagen in Essen holte, bekam ein schönes, kleines Extra zu seinem Kauf dazu: Die Promo-Mini-Erweiterung “Baumbart”, bestehen aus einer Figur und einer Charakter-Karte für den Ältesten der Ents.
Die Figur ist schon aus der alten Erweiterung “Die Schlachten des Dritten Zeitalters” bekannt, aber als eigenen Charakter gab es Baumbart bisher nur in den Szenarien zu den Schlachten von Rohan und Gondor. Mit dieser Mini-Erweiterung kann man ihn nun im eigentlichen “Ringkrieg” einbauen, egal ob mit oder ohne der “Die Herren von Mittelerde” Erweiterung.
Regeltechnisch kann Baumbart mit einem Rekrutierungswürfel ins Spiel gebracht werden, wenn Gandalf der Weiße im Spiel und ein beliebiger Gefährte (auch Gandalf selbst) in Fangorn ist. Da Baumbart als Gefährte gilt, hat das den Vorteil, dass man keinen anderen Gefährten mehr in Fangorn lassen muss, um irgendwann eine Ent-Karte gegen Isengart spielen zu können. Dieser hat nun die Freiheit, irgendwo anders in den Krieg um Mittelerde eingreifen zu können – besonders praktisch, wenn es sich um Gandalf den Weißen selbst handelt.
Sobald die erste Ent-Karte gespielt wurde, darf Baumbart sich auch aus Fangorn hinaus bewegen, und dank seiner “Erdspross” Sonderfähigkeit kann er in Rohan ein hilfreicher Kampfgefährte sein. Weiter entfernt von seiner Heimat wird er allerdings kaum nützlich sein, da er dort nicht mehr als Gefährte zählt.
Auf der Rückseite der Baumbart-Karte findet sich das wunderschöne Porträt von John Howe, dass auch schon in der alten Erweiterung zu seiner Illustration verwendet wurde. Der herrlich moosige Ent funkelt wunderbar grimmig (wahrscheinliche ist er über Saruman erzürnt), trotzdem meint man seine Weisheit und tiefe Güte spüren zu können. Die Plastikfigur ist auch wunderbar gelungen und lässt sich hervorragend bemalen.
Ich bin sicher, es wird noch zahlreiche Gelegenheiten geben, diese Promo-Figur zu ergattern. Aber wer noch die alte Erweiterung besitzt, kann die Baumbart-Figur daraus benutzen, und die Mini-Erweiterung “Baumbart” auch ohne die offizielle Karte verwenden. Da es sich nicht um eine Ereigniskarte handelt, die ins Deck gemischt werden muss, reicht eine Notiz oder Ausdruck der Regeln, um diesen neuen Charakter zu verwenden.
Normalerweise bin ich kein großer Fan von Promo-Artikeln, weil nicht sicher gestellt ist, dass jeder Spieler sie bekommen kann. Aber ich muss sagen, dass mir dieser Baumbart gut gefällt. Seine Regel ist einfach und nicht besonders mächtig, aber interessant und passend zum Charakter. Lieber hätte ich ihn als festen Bestandteil der neuen Erweiterung gesehen, aber wie heißt es so treffend bei den Rolling Stones: “You can’t always get what you want.” Ich hoffe, er wird leicht genug erhältlich sein, dass viele Spieler diese schöne, kleine Erweiterung verwenden können.
Der Ringkrieg auf der Spiel’12
Diese Woche findet die größte Brettspiel-Besuchermesse der Welt statt, die Internationalen Spieletage (kurz “SPIEL”) in Essen. Von Donnerstag bis Sonntag geben sich in der Messe Essen über Hunderttausend Besucher und Spieleverlage und -autoren aus aller Welt ein Stelldichein.
Natürlich findet sich dort auch der Ringkrieg, sowohl im Original als auch in der deutschen Ausgabe. Der Heidelberger Spieleverlag hat seinen großen Stand in Halle 9, wo man nicht nur den Ringkrieg Probe spielen kann. Aller Wahrscheinlichkeit nach gibt es auch die Erweiterung “Die Herren von Mittelerde” zu bestaunen.
Das englische “Lords of Middle-earth” hat auf jeden Fall Ares Games dabei, der italienische Herausgeber des Originals. Ares Stand findet sich in Halle 12, Stand 42. Mit etwas Glück könnt ihr dort auch einen oder mehrere der Autoren treffen.
Meine Wenigkeit findet ihr auch auf der Messe, am Stand von ProFantasy Software in Halle 6, Stand 711. Wenn ich nicht gerade zu beschäftigt bin, stehe ich gerne zu einem kleinen Plausch über den Ringkrieg bereit. Sagt hallo, wenn ihr Ringkrieg-Spieler seid!
Der Ringkrieg als Turnierspiel
Auf den ersten Blick scheint Der Ringkrieg nicht das ideale Turnierspiel zu sein: Eine Partie kann ziemlich lange dauern, die beiden Seiten sind asymmetrisch, so dass eine 100%ige Chancengleichheit nicht garantiert ist, der Aufwand für ein Spiel ist recht hoch (Figuren, Aufbau) und genügend Spieler an einem Ort zusammen zu bekommen, ist auch nicht ganz einfach.
Trotzdem habe ich bereits an einem halben Dutzend Turnieren teilgenommen. Wie das? Natürlich mit Hilfe des Online-Clients, der die meisten genannten Problem umgeht. Räumliche Nähe ist nicht mehr nötig, genügend Spieler sind vorhanden und eine Partie kann auch leicht unterbrochen und zu einem späteren Zeitpunkt weitergeführt werden.Seit 2007 werden über die Online-Community bzw. Brettspieldatenbank Boardgamegeek regelmäßig Online-Turniere für den Ringkrieg organisiert. Einmal im Jahr gibt es das große Boardgamegeek-Turnier, bei dem es in diesem Jahr zum ersten Mal einen vom Verlag gestifteten Preis zu gewinnen gab, und drumherum findet das eine oder andere kleinere und kürzere Turnier statt.
Den Preis den man für die Online-Variante bezahlen muss, ist die lange Dauer einer solchen Veranstaltung. Mit über 50 Teilnehmern, die über die ganze Welt verteilt sind kommt es naturgemäß zu Verzögerungen, Ausfällen, verpassten Terminen usw., vor denen selbst die großzügig bemessenen Runden von zwei Wochen Zeit nicht schützen. So wurde das diesjährige BGG-Turnier Mitte März eröffnet und das letzte Finalspiel fand am 8. September statt. Der Vorteil daran ist natürlich, dass man ohne großen Termindruck eine Reihe sehr spannender Spiele über das Jahr verteilt hat. So habe ich in dieser Zeit 7 Partien gegen Spieler aus Schweden, Frankreich und den USA gespielt.Kürzlich wurde eine andere Variante ausprobiert, ein “kurzes” Wochenend-Turnier für eine begrenzte Anzahl Spieler (4 aus Europa, 4 aus den USA), bei dem die Gruppen so organisiert waren, dass Zeitzonen besser zusammen passten. Maximal 5 Spiele musste jeder Teilnehmer bestreiten und zwar an drei Tagen: Freitag Abend, Samstag Morgen/Abend und Sonntag Morgen/Abend. Die Sonntagsspiele waren aber nur für die Teilnehmer im Halbfinale und Endspiel. Das erwies sich als eine sehr “dichte” Erfahrung, die auch sehr spannend war.
Sehr stolz bin ich auf meinen zweiten Platz in diesjährigen BGG-Turnier, mein bisher bestes Ergebnis. Beim nächsten Mal bin ich sicher wieder dabei, und ich hoffe, vielleicht auch ein paar Leser dieser Webseite unter den Teilnehmer zu sehen! Vielleicht schmückt eure Wand dann irgendwann eine dieser Trophäen.Wer Lust auf ein solches Turnier hat, sollte ein Auge auf das Ringkrieg-Forum auf BGG oder diese Webseite haben. Ich werde die Turniere in Zukunft auch hier ankündigen.