Gespielt: Star Wars – Rebellion

Frisch eingetroffen: Stars War In A Box!

Frisch eingetroffen: Stars War In A Box!

Nachdem letzte Woche das lang ersehnte Star Wars Rebellion eintraf, konnte ich es gar nicht abwarten es auszuprobieren. Glücklicherweise gab das lange Pfingstwochenende Gelegenheit dazu, und ich konnte mich mit einem langjährigen Freund und Spiele-Partner für eine genüssliche Einführungsrunde treffen. Wir hatten den ganzen Nachmittag und Abend eingeplant, da wir mit einem langen Spiel rechneten.

Learn to Play

Übersichtlich und reich mit Beispielen illustriert: Das “Learn to Play” Regelbuch

Wir ließen uns entsprechend Zeit mit dem Erklären, aber die Regeln sind auch sehr logisch aufgebaut und eingängig, so dass wir keine wesentlichen Regelfehler beim Spiel gemacht haben (denke ich zumindest). Ich mag die neue Art und Weise, wie Fantasy Flight Games die Regeln handhabt: Ein “Learn to Play” Buch, das der Einführung und dem Lernen dient, und eine “Rules Reference”, in der alle Regeln nochmal im Detail zum Nachschlagen aufgeführt werden. Im Referenzbuch finde ich immer alles sehr schnell, was ich während des Spiel nachschlagen möchte.

Spielbeginn: Die Galaxis scheint fest in der Hand des Imperiums.

Spielbeginn: Die Galaxis scheint fest in der Hand des Imperiums.

Ich übernehme die Allianz der Rebellen, und schon beim Aufbau kommt mir dieser nagende Gedanke: “Wie soll ich das bloß schaffen?” Die Rebellen sind dem Imperium militärisch hoffnungslos unterlegen. Während die Bösen nämlich bereits zu Beginn mit einem Todesstern und drei Sternenzerstörern aufwarten können, hat die Allianz gerade mal eine mickrige Correlianische Fregatte zur Verfügung. Aber halt, kommt mir das nicht irgendwie bekannt vor? Die militärische Ausgangssituation ist im Ringkrieg für die Freien Völker ähnlich düster. Also Kopf hoch und frohgemut los gespielt!

Das Imperium legt kräftig damit los, meine wenigen loyalen und ungeschützten Systeme zu unterwerfen und sich dabei auszubreiten. Jedes unterjochte System ist eins, auf dem sich die Rebellenbasis nicht verbergen kann. Ich versuche dagegen, so viele Missionen wie möglich durchzuführen. Mon Mothma überzeugt Geonosis sich der Rebellion anzuschließen, während Leia die Pläne des Imperiums ausspioniert, Obi-wan kommt der Allianz zu Hilfe und meine Agenten beginnen eine Sabotage-Kampagne auf den industriellen Zentren des Imperiums. Das wird mir erlauben den Ruf der Rebellion zu festigen (ein erstes Ziel wird erfüllt, plus 1 Reputation). Darüber vernachlässige ich aber notgedrungen meine Flottenbewegungen, und eine imperial Flotte stellt meine mageren Raumstreitkräfte im Nal Hutta System zur Schlacht. Ein geschicktes Manöver des Admirals verhindert einen Rückzug, meine Flotte wird komplett zerstört. Im Raumkampf wird die Rebellion danach nie wieder eine Bedrohung für das Imperium darstellen.

Special Agent Leia mit ihrer treuen R2 Einheit.

Special Agent Leia mit ihrer treuen R2 Einheit.

Als meine beste und wichtigste Agentin stellt sich schon bald Prinzessin Leia heraus, die mit ihrem treuen R2D2 zahllose wichtige Pläne des Imperators durchkreuzt. Die Sonderfähigkeit von R2 musste sie im ganzen Spiel witzigerweise nie einsetzen. Immer gelang es ihr, durch ihren normalen Wurf den Erfolg des Gegners zu verhindern. Ihr unbekannter Zwilling Luke Skywalker bleibt dagegen als Farmer auf Tatooine und wird sich nie der Rebellion anschließen.

Darth Vader nimmt seinen alten Meister Obi-wan gefangen.

Darth Vader nimmt seinen alten Meister Obi-wan gefangen.

Nachdem das Imperium das rebellische Geonosis mit roher Gewalt unter seine Knute gebracht hat, entwickelt sich der Planet zu einem Zentrum des geheimen Kampfes um die Freiheit der Galaxis. Obi-wan Kenobi wird dort von Darth Vader gefangen genommen, und als Han Solo mit Hilfe des Millenium Falcon den alten Jedi befreit, gerät er selber in die Fänge des Sith Lords. Ein Befreiungsversuch Leias scheitert – eine ihrer wenigen misslungen Missionen – aber der treue Gefährte Chewbacca kann wenigstens verhindern, dass Han in Carbonit eingefroren wird.

Machtdemonstration des Imperiums: Das friedliche Toydaria wird gnadenlos zerstört.

Machtdemonstration des Imperiums: Das friedliche Toydaria wird gnadenlos zerstört.

Als auch Bothawui besetzt wird, wird es den Rebellen in diesem Raumsektor zu heiss – die geheime Basis war auf Tatooine und wird nun verlegt. Glücklicherweise gab es kurz zuvor einen Aufstand der geknechteten Wookies auf Kashyyyk und die Allianz beschließt, dort im Herzen des Reiches einen neuen Stützpunkt aufzubauen während die imperialen Flotten am Rande der Galaxis suchen. Aber ein Blick auf den Fortschritt der Zeitleiste und des Probe Decks lässt mich trotzdem schier verzweifeln. Wie soll ich das noch so lange durchhalten, wo das Imperium doch immer nur einen Schritt von der geheimen Basis entfernt zu sein scheint?

Rebellen? Auf Yavin? Kann gar nicht sein.

Rebellen? Auf Yavin? Kann gar nicht sein.

Aber eine aufsehenerregende Militäraktion lässt mich Hoffnung schöpfen. Einen Spezialkommando unter Führung von Chewie gelingt es, kurzzeitig Coruscant unter seine Kontrolle zu bringen und Chaos in der imperialen Führung zu stiften (plus 2 Punkte Reputation). Zwar gelingt es dem Imperium schnell, die Situation zu bereinigen, aber in der Folge kann ich von Ord Mantell aus das benachbarte Mandalore befreien, was der Rebellion weiteren Zulauf bringt (1 weiterer Punkt Reputation). Währenddessen erreicht der Todesstern das abgelegene Yavin, in der festen Überzeugung nun endlich die Rebellenbasis zu finden – aber dort ist nur ein verlassener Außenposten.

Han wartet schon lange auf seine Rettung.

Han wartet schon lange auf seine Rettung.

Nun läuft dem Imperium dann doch die Zeit davon. Die Basis kann aus seiner Sicht nur noch auf Kashyyk oder Malastare sein, aber sie ist inzwischen auch stark verteidigt. Zwei Runden bleiben dem Imperator noch, sie zu finden und zu zerstören, und der Todesstern ist nicht in Reichweite. Die Flotte schlägt auf Malastare zu… wieder kein Erfolg. Nun revanchiert sich Obi-wan und befreit Han Solo endlich aus seinem Kerker auf Geonosis. Gleichzeitig deckt er die finsteren Taten des Imperiums auf und weckt damit große Sympathien für die Allianz (1 Punkt Reputation). Damit ist der große Aufstand da und System nach System fällt vom Imperium ab, die Rebellen haben den Krieg gewonnen!

Vader schlägt auf Malastare zu, aber seine Informationen waren unvollständig. Der geheime Stützpunkt war auf dem benachbarten Kashyyk.

Vader schlägt auf Malastare zu, aber seine Informationen waren unvollständig. Der geheime Stützpunkt war auf dem benachbarten Kashyyk.

Wow, es ist schon fast 22 Uhr und wir haben insgesamt über 5 Stunden an der Partie gespielt. Aber die Zeit ist wie im Flug vergangen, denn es war die ganze Zeit super spannend. Ganz lange war ich mir wirklich sicher, dass ich keine Chance haben würde, die Basis lange genug vor dem Imperium zu verstecken, aber dann hat es am Ende tatsächlich gerade noch so gereicht. Hätte das Imperium Kashyyk angegriffen, hätte ich den Bodenkampf möglicherweise noch gewinnen und die Basis ein weiteres Mal verlegen können. Aber das war alles andere als eine sichere Sache.

Vom Spielgefühl erinnert Rebellion durchaus an den Ringkrieg. Es ist genauso spannend (zumindest diese Partie), genauso thematisch und genauso beeindruckend auf dem Tisch. Vielleicht ist es nicht ganz so episch, weil die Charaktere nicht so eng in das Gesamtgeschehen eingebunden sind. Es kommt eher selten vor, dass eine liebgewonnene Figur sich opfert, um das Spielziel doch noch zu erreichen. Auch sind die Kämpfe im Ringkrieg taktischer und besser planbar, weil man schon vorher weiß, was man für Kampfkarten auf der Hand hat. Nichtsdestotrotz war die erste Partie Star Wars – Rebellion für uns ein voller Erfolg. Ich freue mich schon auf die nächste.

In gespannter Erwartung: Star Wars Rebellion

Das deutsche Titelbild für Star Wars Rebellion

Das deutsche Titelbild für Star Wars Rebellion

Science Fiction? Star Wars? Falsches Genre, falsches Universum! Vielleicht, aber es ist mal wieder Zeit einen Blick über den Tellerrand zu werfen. Allerdings noch nicht in Form einer Rezension, sondern als kleine Vorschau auf ein noch nicht erschienenes Spiel.

Warum diese besondere Aufmerksamkeit? Na ja, als Fantasy Flight Games vor ein paar Monaten dieses Spiel ankündigte, war ich mehr als interessiert. Ein 2-Personen Strategiespiel, das auf einem der beliebtesten Franchises dieser Welt basiert, mit zwei Fraktionen, von denen die gute, militärisch deutlich unterlegene Seite gegen einen übermächtigen, finsteren Gegner kämpft? Mit einem geheimen Aspekt, nach die Bösen mit aller Macht suchen? Kommt uns das nicht irgendwie bekannt vor?

Rebellenanführer

Anführer der Rebellion am Beginn des Spiels

Tatsächlich sind die Parallelen zwischen Rebellion und dem Ringkrieg nicht von der Hand zu weisen. Aber wenn FFG vielleicht vom Konzept meines Lieblingsspiel inspiriert war, sind die tatsächlichen Regelmechanismen doch komplett andere. Das könnt ihr im öffentlich zugänglichen Regel PDF nachlesen. Aber spannend hört es sich an, wenn die Suchdroiden des Imperiums auf der Suche nach der geheimen Basis die Galaxis durchkämmen, während die Rebellion versucht, genug Missionen zu erfüllen, um das den Aufstand gegen den Imperator voll zu entfachen. Interessant ist auch, das die Charaktere, Helden wie Schurken, die zentralen Steuerelemente des Spiels sind, indem sie erlauben, verschiedene Aktionen auszuführen. In dieser Hinsicht erfüllen sie eine ähnliche Funktion wie die Aktionswürfel im Ringkrieg.

Rebellenbasis

Das Imperium hat die geheime Basis der Rebellen gefunden!


Ein paar Dinge gibt es in den Regeln, die mich glauben lassen, dass Rebellion nicht ganz die Perfektion des Ringkriegs erreichen wird.
1. Jede Seite hat nur eine Siegbedingung. Diese sind zwar asymmetrisch, so dass beide gleichzeitig nahe am Sieg sein können, aber wenn eine Seite durch Pech hinterher hinkt, hat sie keine zweite Siegbedingung, auf die sie ausweichen kann.
2. Die Doppelfunktion der Karten im Ringkrieg bedeutet, dass man ständig ziemlich schwere Entscheidungen treffen muss: Spiele ich diese Karte nun im Kampf, oder bewahre ich sie für ihr Ereignis auf? Etwas Entsprechendes gibt es in Rebellion nicht, da alle Karten nur eine Funktion haben.
3. Charaktere können nicht sterben (allerdings gefangen genommen werden). Das Opfern eines der Gefährten im Ringkrieg ist immer ein harte Entscheidung, von der es kein Zurück gibt. Dass man Grandmoff Tarkin nicht auf Dauer ausschalten kann, wie es mit Saruman möglich ist, ist schon ein bisschen schade.

Miniaturen

Ganz viel Plastik!


Ich bin auf jeden Fall sehr auf Rebellion gespannt, die ersten Berichte und Rezensionen sind vielversprechend. Das Spiel ist nicht ganz billig – €70 bis €80 muss man auf jeden Fall investieren – aber die Ausstattung ist grandios, mit einem riesigen Spielplan und massenweise wunderbarer Plastikfiguren, vom Rebellen-Soldat über TIE-Jäger, Sternenzerstörer bis hin zu mehreren (!) Todessternen. Ich habe die englische Version vorbestellt, und werde sie, wenn alles glatt geht, Anfang Mai in den Händen halten. Dann gibt es bestimmt einen Spielbericht und eine Rezension.

Auf Boardgamegeek findet ihr schon zahlreiche Rezensionen und Videoberichte. In diesem Sinne, möge die Macht mit Euch sein!