Ringkrieger unterwegs: Deutsche Infinity Meisterschaft in Wiesbaden – Teil 2

Es geht weiter mit meinem Turnierbericht von der Infinity DM. Nachdem der erste Tag zwar nicht spielerisch erfolgreich, aber sehr unterhaltsam war, war ich sehr gespannt auf den zweiten.

Würde ich erfolgreicher sein? Gut geschlafen hatte ich zumindest.

Der Malwettbewerb – Best Painted Army

Harte Konkurrenz im Wettbewerb: Agnes Ferreira und die Svalarheima Winter Force

Nach dem Frühstück ging es mit einer anderen Art von Wettbewerb los, dem Preis für die am schönsten bemalte Armee. Dafür bauten alle Teilnehmer fünf von ihren Modellen auf einem der Tische auf, und dann stimmten alle Spieler geheim für ihre Favoriten.

Ich war natürlich auch dabei, aber nach einem Überblick über die Konkurrenz war mir sehr klar, dass ich nicht gewinnen würde. Die Armee des Gewinners “Flavius” konnte ich schon am Vortag begeistert in einem eigens für sie gebauten Display bewundern, und sein Sieg kam daher alles andere als überraschend. Großartige Arbeit, Flavius!

Immerhin konnte meine Haqqislam Armee auch zwei Stimmen auf sich ziehen, was mich bei der harten Konkurrenz ziemlich glücklich machte.

Die Sieger-Armee des “Best Painted” Wettbewerbs: Die Combined Army von “Flavius”.

Tag 2 – Die letzten beiden Spiele

Dann ging es weiter mit den Turnierspielen. Nur zwei standen an diesem Tag noch an, und dadurch entspannte sich alles zeitlich etwas. Sehr angenehm.

Das Schlachtfeld für Unmasking

Spiel 4 – Unmasking

Die nächste Mission auf dem Plan war Unmasking, einer meiner Lieblinge aus dem Portfolio der Turniermissionen. Dabei muss man verschiedene Server hacken, um erst die Identität eines verborgenen Ziels aufzudecken, und dieses dann auszuschalten. Zusatzpunkte gibt es für weitere gehackte Server und ausgeschaltete Nebenziele.

Mein Gegenüber “Khargrimm” stellte sich als Infinity-Neuling vor, und damit war es das erste Mal für mich, dass ich der erfahrenere Spieler in einem Turnierspiel war. Das machte sich dann auch schnell bemerkbar. Ich gewann den Wurf um die Initiative (okay, das hat nichts mit der Erfahrung zu tun) und wählte den ersten Zug. Auch wenn mein Fiday wieder seinen Infiltrationswurf versemmelte (wie schwierig ist es eigentlich, 15 oder weniger auf dem W20 zu würfeln?), so hatte ich doch freie Bahn zu den Servern, weil mein Gegner seine Truppen völlig versteckt aufgestellt hatte und mir so das Schlachtfeld in der ersten Runde überließ.

Immer eine Gefahr: Zuleyka, eine der Nazarova-Zwilliinge.

Mit dem ersten Hack konnte ich dann auch schon mein Hauptziel identifizieren, und Zuleyka auf ihrem Motorrad ausschicken, um es zu eliminieren. Das erledigte die tödlich Bikerin mit Hilfe ihrer beiden Flammenwerfer mit Bravour. Ich hatte sogar noch die Zeit, die anderen beiden Server mit den dafür positionierten Spezialisten zu hacken, bevor die erste Runde vorbei war.

Diesmal eine Bank: Der Azra’il (Schwere Infanterie) mit schwerem Maschinengewehr

Für meinen Gegner lief es dagegen gar nicht gut. Er schaffte es zwar mit etwas Aufwand, Zuleyka und meinen Djanbazan Scharfschützen auszuschalten, und mit seinem letzten Befehl mit einem Spezialisten zu einem Server vorzudringen, aber dieser schaffte seinen Wurf nicht, um den Hack durchzuführen. In Runde 2 und 3 konnte ich dann mit meinem Azra’il vorrücken und einen Großteil seiner Einheiten plus die beiden verbleibenden Nebenziele ausschalten, während ihm nichts mehr gelang.

Das Spiel ging damit 10:0 für mich aus, und ich hatte meinen ersten Turniersieg errungen. Ich fühlte mich ein wenig schuldig, weil dieses Ergebnis sicher zu einem großen Teil der fehlenden Erfahrung meines Gegners geschuldet war. Aber da er mir glaubhaft versicherte, dass die Partie trotzdem Spaß gemacht hätte – und ich die gleiche Erfahrung ja auch schon gemacht hatte – legten sich diese Schuldgefühle auch schnell wieder.

Mein Gegner in Unmasking: Die Nomaden um 8-Ball (Proxy für Bran do Castro).

Spiel 5 – Rescue

So oder so ähnlich sah der Tisch für die letzte Mission aus.

Von meinem Sieg moralisch aufgebaut, ging es in die letzte Partie des Turniers. In der Mission Rescue muss man vier Zivilisten vor der Aufstellungszone des Gegners “retten” und auf die eigene Seite des Tisches bringen. Eine ziemlich schwierige Aufgabe, und die Mission ist bei den Veteranen nicht gerade beliebt.

Mein Gegenüber “Snowman” führte die Shock Army of Acontecimento (eine PanOceania-Fraktion) ins Feld, mit der ich noch so gar keine Erfahrung hatte. Besonders sein Dragão TAG mit der Hyper-Rapid Magnetic Cannon ließ mich schlucken.

Billige aber (normalerweise) effektive Einheiten: Ghazi Muttawi’ah

Saladin bewährte sich mit einem weiteren erfolgreichen Lieutenant-Wurf, aber danach ließen mich meine Würfel komplett im Stich. Der Versuch, meine Hackerin auf der anderen Spielfeldhälfte zu platzieren, war sowieso ein Glücksspiel, und ich vertraute nicht darauf, dass das klappen würde (was es dann auch nicht tat). Aber der Fiday versagte ein weiteres Mal. Ich sollte wahrscheinlich aufhören, zu versuchen, ihn in der Aufstellungszone des Gegners zu infiltrieren.

Danach versuchte ein Ghazi Muttawi’ah (eine billige irreguläre Einheit), meinem Djanbazan Scharfschützen Deckung durch Rauch zu geben, was dieser hervorragend gegen drei Ziele (alles Flashpulse-Drohnen) hätte ausnutzen können. Dafür hätte es einen Wurf von 15 oder weniger gebraucht. Fünf Würfe und alle Befehle aus Kampfgruppe 2 später hatte das nicht geklappt. In Kampfgruppe 1 versuchte es Zuleyka noch einmal (mit einem Wurf unter die 16), scheiterte aber auch. Also probierte es der Djanbazan ohne Rauch und erledigte eine Drohne bevor er durch einen Flash Pulse an weiteren Angriffen gehindert wurde. Auch weitere Angriffe meinerseits wurden nun durch die fleißig blitzenden Flashpulse-Drohnen im Keim erstickt.

Ein Liberto (Freiheitskämper der Heloten, Ureinwohner von Varuna).

Meine Verteidigungswürfe im Gegenangriff der Shock Army zeichneten sich durch ähnlich schlechte Ergebnisse aus, und nach der ersten Runde waren unter anderem Djanbazan, Azra’il und Zuleyka ausgeschaltet. Mir war klar, dass ich kaum noch Chancen hatte, einen Zivilisten zu retten. Also erledigte ich mein (einfaches) Geheimziel für einen Siegpunkt und verlegte ich auf die Verteidigung der Zivilisten auf meiner Seite.

Und das lief besser als erwartet. Leichte und irreguläre Einheiten wie meine Hunzakut, der Liberto, Al’Hawwa Hacker, Farzan und sogar mein Lieutenant Saladin machten meinem Gegner das Leben schwer und nahmen Schlüsseleinheiten aus dem Spiel. Schließlich musste er mit seinem TAG einen solchen Umweg gehen, dass er nur einen Zivilisten einsammeln und nicht einmal bis in seine Aufstellungszone bringen konnte. Auch für sein Geheimziel hatte er keine Zeit mehr.

Damit hieß das Ergebnis “nur” 3:1 für ihn, und nach dem grauenhaften Auftakt der Partie war ich mehr als zufrieden.

Ergebnis und Siegerehrung

Die besten zehn.

Alle Spiele waren vorbei und es blieb nur noch der Abbau und die Siegerehrung. Ersteres war schnell erledigt, und dann war es Zeit die Sieger zu küren.

Neben dem Sieger des eigentlich Turniers (Cethegus) wurden noch Preise für die bestbemalte Armee (Flavius), den besten Tisch (Sergej Faehrlich) und der Gentleman Award (Atherakian) vergeben. Herzlichen Glückwunsch hiermit an die Gewinner!

Auch ganz vielen Dank an meine tollen Gegner und die Infinity-Community insgesamt. Es war ein tolles Wochenende mit euch allen. Das höchste Lob und der größte Dank gebührt für mich aber der Organisatoren, die das ganze Event so hervorragend ausgerichtet und alles erst möglich gemach haben.

Das untere Ende der Tabelle.

Mit meinem einen Sieg beendete ich das Turnier auf Platz 44 von 52 und hatte damit meine selbst gesteckten Ziele erfüllt: Ein Spiel gewinnen und nicht letzter werden. Zufrieden konnte ich in wunderschönem Herbstwetter nach Hause fahren, viele tolle Erinnerungen und ein paar kleine Preise und Geschenke im Gepäck. Bis zum nächsten Mal!

Preise und Geschenke gab es für alle.

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