Tipp: Krönung in der ersten Runde

Aragorn in Runde 1

Wie kröne ich Streicher schon in der ersten Runde?

Wenn man den Ringkrieg die ersten Male spielt, scheint einem der Weg von Bruchtal bis Minas Tirith unendlich weit. Den wenigsten ist bewusst, dass eine Gruppe Gefährten außerhalb der Ringgemeinschaft diese Strecke sehr schnell zurücklegen kann. So schnell, dass man – mit den richtigen Aktionswürfeln – Streicher schon in der ersten Runde zum König krönen kann, und damit schon ab Runde 2 mit 5 Aktionswürfeln spielen kann.

Was braucht man dafür? Man muss einen Wille des Westens gewürfelt haben, und mindestens zwei Personenergebnisse. Besser noch sind drei, aber den dritten kann man durch einen Elbenring ersetzen.

Mit dem 1. Personenwürfel trennt man Streicher und eventuelle Begleiter von der Gemeinschaft und bewegt sie ihre drei erlaubten Regionen bis nach Moria. Da sie in einer Schattenfestung sowieso stoppen müssen, bringt es auch nichts, vorher noch die Gemeinschaft zu bewegen.

Der 2. Personenwürfel bringt Streicher dann über das Schattenbachtal und Parth Galen nach Fangorn. Warum Fangorn? Weil man hier zum Beispiel einen Hobbit absetzen kann, um eine der Bedingungen zum Spielen der drei “Die Ents erwachen” Karten zu erfüllen. Wenn man das nicht tun möchte, kann man auch den direkteren Weg über Ost-Emnet nehmen. Hat man mehr Gefährten von der Gemeinschaft getrennt, können diese natürlich nun ihre eigenen Wege gegen.

Wenn man kein 3. Personenergebnis gewürfelt hat, muss man jetzt einen Elbenring einsetzen, um Streicher und den Rest seiner Gefährten nach Minas Tirith zu bringen. Mit der vierten und letzten Aktion, dem Wille des Westens, kann man ihn nun zum König von Gondor krönen.

Aragorn und Streicher

Streicher (rechts) wird zu Aragorn, Isildurs Erbe (links)

Und warum sollte all diese Würfel verwenden, um das ihn der ersten Runde zu tun? Schließlich heißt das, dass die Gemeinschaft in der ersten Runde überhaupt nicht vorankommt. Nun, weil vier Würfel verdammt wenig sind, um den Ring zum Schicksalsberg zu bringen, bevor der Schatten seine zehn Siegpunkte erobert hat. Außerdem ist man nicht auf den Tod Gandalfs angewiesen, um einen schnellen fünften Würfel zu bekommen, und Aragorn kann helfen, Gondor erfolgreich zu verteidigen. Und zuletzt kann man nie sicher sein, wann man das nächste Wille des Westens Ergebnis würfelt. Wenn sich die Gelegenheit bietet, sollte man sie wahrnehmen.

Wenn ich die Möglichkeit zur Krönung Aragorns in der ersten Runde habe, nehme ich sie normalerweise wahr. Mit einer Ausnahme: Wenn der Schatten kein Auge der Jagd zugewiesen hat und auch keins würfelt, bewege ich die Gemeinschaft viermal. Vier ungefährdete Bewegungen sind fast die Hälfte des Weges nach Mordor und machen es dem Schatten sehr viel schwerer zu gewinnen.

Wir werden uns als schneller erweisen

Wir werden uns als schneller erweisen

Noch eine Anmerkung: Mit der Karte “Wir werden uns als schneller erweisen” kann man Streicher sogar in drei Aktionen krönen, denn sie kann ihn in einem Zug von Moria nach Minas Tirith bringen. Der Zwischenstopp in Fangorn ist dann allerdings nicht mehr möglich.

Die Figuren Gondors

Reguläre Einheit Gondors

Reguläre Einheit Gondors

Gondors Farbschema weicht etwas von dem Schwarz-Silber ab, das Tolkien in seinem Buch für die Wachen der Feste beschreibt, aber ich fand es wichtiger, die Figuren der Nation im Spiel zuordnen zu können, als mich genau an den Text des Buches zu halten. Daher sind die Einheiten Gondors in Dunkelblau und Silber gehalten.

Anführer von Gondor

Anführer von Gondor

In Rüstung und Helm gehüllt, wie sie sind, boten sich die Anführer Gondors nicht dafür an, individuell angemalt zu werden, trotzdem habe ich sie (mit einer Markierung unter des Basis) verschiedenen Charakteren des Buches zugeordnet. Der Anführer, der das Spiel in Minas Tirith beginnt, ist offensichtlich Denethor – und kann mit der passenden Ereigniskarte des Schatten aus dem Spiel entfernt werden. Faramir und Fürst Imrahil werden mit den entsprechenden Ereigniskarten der Freien Völker ins Spiel gebracht. Der vierte Anführer ist nicht namentlich genannt. Da er aber mit der Karte “Die Wachen der Veste” rekrutiert werden kann, haben ich ihn “Beregond” getauft, auch wenn der im Buch kein Hauptmann ist.

Die Armee Gondors

Die Armee Gondors

Anfängertipps: Die Freien Völker

Passend zu den Anfängertipps für den Schattenspieler sind hier ein paar Hinweise für eure ersten Spiele als die Freien Völker. Auch hier gilt, dass diese Tipps euch nicht zu einem Experten machen werden, sondern dafür gedacht sind, euch das Spiel “angemessen” kennenlernen zu lassen.

Zerstörung des Rings oder militärischer Sieg

Die Schicksalskluft

Die Ringträger nähern sich dem Schicksalsberg

Eine grundsätzliche Entscheidung der der Freien Völker ist, auf welchen Art von Sieg man spielt. Da es allerdings deutlich schwieriger ist, einen militärischen Sieg zu erlangen, empfehle ich für die ersten Spiele, auf jeden Fall die Zerstörung des Rings anzupeilen. Nicht nur dass man die besseren Chancen hat, sondern man vernachlässigt ansonsten auch einen wichtigen und interessanten Teil des Spiels: Die Gemeinschaft und die Jagd nach dem Ring.

Aber insbesondere gegen einen unerfahrenen Schattenspieler kann sich plötzlich und unverhofft die Chance auf einen militärischen Sieg ergeben (mir ist das in meinem allerersten Spiel passiert). Dann könnt ihr entscheiden, ob ihr sie wahrnehmt, um das Spiel schnell zu beenden, oder ob ihr das Spiel lieber als eine Lernerfahrung anseht und weiter auf die Zerstörung des Rings spielt.

Der Ratgeber der Gemeinschaft

Eure erste Entscheidung nach dem Ziehen der Karten in der ersten Runde ist, wer die Gemeinschaft anführen soll: Gandalf der Graue oder Streicher. Beide sind Stufe 3, haben aber sehr unterschiedliche Fertigkeiten als Ratgeber. Während Gandalf eventuell zusätzliche Karten ziehen kann, ist Streicher gut dafür, eine entdeckte Gemeinschaft wieder zu verstecken.

Der Ratgeber

Streicher oder Gandalf der Graue - Wer gibt den besseren Rat?

Eine Möglichkeit, diese Entscheidung zu treffen, ist eure Karten anzusehen. Habt ihr eine oder sogar zwei Karten, die ihr in der ersten Runde spielen könnt und wollt? Dann ist Gandalf die offensichtliche Wahl. Könnt ihr keine eurer Karten spielen? Dann sollte vielleicht Streicher der Ratgeber sein. Aber noch etwas anderes spielt einen Rolle: Nur den Ratgeber kann man bei einer erfolgreichen Jagd gezielt opfern. Da Gandalf der Graue als der Weiße ins Spiel zurückkehren kann, ist er ein leichtes Opfer. Streicher ist dagegen unersetzlich. Fällt er während der Jagd, wird es nie einen neuen König von Gondor (und euren sechsten Würfel) geben.

Daher ist es eher üblich Gandalf zum Ratgeber zu machen und Streicher nur in Notfällen zu verwenden – zum Beispiel wenn die Gemeinschaft eine Runde entdeckt beginnt, und man schon weiß, dass man Streichers Ratgeberfertigkeit gut gebrauchen kann.

Wo sind wir eigentlich?

Bruchtal

Warm, gemütlich und sicher - Das letzte heimelige Haus östlich der See

Ab der zweiten Runde müsst ihr vielleicht entscheiden, ob und wo ihr die Gemeinschaft erklärt. Das kann eine schwierige Entscheidung sein. Unter drei Umständen solltet ihr euch erklären:

1. Die Gemeinschaft befindet sich in einem Feld, dass dem Schatten Jagdwiederholungen gibt, und ihr könntet sie in einem Feld erklären, dass euch näher nach Mordor bringt und weniger Jagdwiederholungen erlaubt.
2. Die Bewegung würde euch durch eine Festung des Schatten bringen (üblicherweise Moria), ohne dass ihr einen Jagdplättchen ziehen müsst.
3. Die Gemeinschaft erreicht eine Stadt oder Festung der Freien Völker und hat Heilung nötig.

Ist keiner dieser Bedingungen erfüllt, spart euch das Erklären der Gemeinschaft lieber und haltet euch damit eure Optionen offen. Das gilt insbesondere, wenn ihr noch in einer nicht eroberten Festung der Freien Völker steht, denn dort seid ihr gegen die meisten Karten, die der Schatten spielen kann, geschützt.

Wo bitte geht’s nach Mordor?

Routen nach Mordor

Zwei Wege führen nach Mordor

Und was ist der beste Weg nach Mordor? Wie so oft in diesem Spiel heißt die Antwort: Es kommt darauf an! Im Prinzip gibt es zwei Alternativen, die in nebenstehenden Grafik dargestellt sind. Alle anderen Routen kommen selten ins Spiel.

Die rote Route ist die kürzeste und hat den zusätzlichen Vorteil, dass sie an zwei Festungen der Freien Völker vorbei führt (Lorien und Minas Tirith), wo die Gemeinschaft im Notfall rasten und heilen kann. Der offensichtliche Nachteil ist der Weg durch Moria, der sehr gefährlich sein kann, insbesondere wenn die Balrog-Karte gespielt worden ist.

Die grüne Route über den Hohen Pass und durch Wilderland vermeidet diese Gefahr, ist dafür aber auch etwas länger und hat nur Thal als gute Wegstation (das Waldlandreich kostet einen zusätzlichen Zug). Einmal dort vorbei ist die Gemeinschaft ganz auf sich gestellt.

Wie schnell kann ich es wagen?

Die Jagd nach dem Ring

Drei Augen in der Jagd und schon einmal bewegt. Soll ich noch mal?

Soll ich eine Bewegung der Gemeinschaft riskieren, wenn drei Augen in der Jagdbox liegen? Wie sieht es mit einer zweiten Bewegung aus? All das ist für einen Anfänger nicht leicht zu entscheiden. Grundsätzlich gilt: Eine Bewegung kann man außerhalb Mordor fast immer riskieren. Gegen einen kompetenten Schattenspieler habt ihr nicht viel Zeit und müsst die Gemeinschaft flott voranbringen, deshalb kann man auch einen zweiten oder sogar dritten Schritt gegen mehrere Augen wagen, insbesondere wenn man noch passende Würfel zum Verstecken hat. Möglichst vermeiden sollte man Bewegungen, bei denen die Gefahr groß ist, in einer Festung des Schatten entdeckt zu werden, denn dann darf der Gegner ein zusätzliches Jagdplättchen ziehen. Eine Ausnahme kann Minas Morgul bzw. Morannon sein. Da selbst eine entdeckte Gemeinschaft “nach Mordor” gelangen kann, spart es eventuell eine ganze Runde, diese letzte Bewegung mit der Gemeinschaft zu wagen, selbst auf die Gefahr hin dort entdeckt zu werden.

In Mordor hängt es dann ganz davon ab, wie viele Würfel in der Jagdbox liegen. Wenn ein gezogenes Auge die Macht des Rings auf 12 bringen würde, solltet ihr nur in größter Verzweiflung die Gemeinschaft bewegen. Ist das Spiel noch nicht verloren, ist es wahrscheinlich besser, auf die nächste Runde und möglicherweise weniger Würfel in der Box zu warten. Liegen dort dagegen wenige Würfel, bewegt die Gemeinschaft so schnell wie möglich, um die Gelegenheit zu nutzen. Die Karte “Die Letzte Schlacht” kann hier eine sehr große Hilfe sein.

Wie verschaffe ich mir genug Zeit?

Die Furten des Isen

Rohan rüstet sich für den Angriff aus Isengard

Der Schatten beginnt mit so vielen Einheiten auf dem Brett, seine Nationen sind viel leichter in den Krieg zu bringen, und er kann sich aussuchen, wo er zuerst zuschlägt. Wie soll man sich da vernünftig verteidigen? Es geht, aber es bedarf etwas Geduld und Vorsicht. Nutzt eure ersten Rekrutierungswürfel dazu, ein paar wichtige Nationen näher zum Kriegszustand zu bringen. Gondor ist ein guter Kandidat, so dass bei einem Angriff auf Osgiliath noch Zeit ist, eine Verstärkung für Minas Tirith zu mustern. Auch Rohan kann davon profitieren, braucht aber schon zwei Aktionen, um Helms Klamm rechtzeitig verstärken zu
können. Die bereits aktiven Elben können theoretisch sogar in den Krieg gebracht werden, bevor der Schatten sie überhaupt angreift. Da dies aber 3 Aktionen kostet, ist das eher selten eine Option.

Gefährten von der Gemeinschaft zu trennen, nur damit sie einen Nation aktivieren, ist selten eine gute Idee. Wenn ihr dagegen einen Karte wie “Feuer, Feinde, Gefahr!” oder das “Buch von Mazarbul” habt, ist das eventuell eine sehr gute Strategie. Und denkt daran, dass Streicher Gondor erst aktiviert, wenn er zum König gekrönt wird.

Grundsätzlich gilt, verstärkt eine Region oder Nation erst dann, wenn ihr wisst, dass der Schatten dort angreifen will. Wenn ihr Bruchtal direkt zu Beginn mit “Glorfindels Sippe” verstärkt, wird der Schatten es wahrscheinlich auf Dauer ignorieren. Spielt ihr die Karte erst dann, wenn seine Armee mit der Belagerung begonnen hat, verliert er entweder wertvolle Zeit oder läuft sogar Gefahr, die Belagerung zu verlieren.

Kartenspiel

Wenn ihr Gandalf den Grauen als Ratgeber der Gemeinschaft habt und ein Ereignisaktionen würfelt, habt ihr eventuell recht schnell einige Karten auf der Hand. Welche sollt ihr davon spielen? Keine ganz einfache Frage, aber ein paar Karten sind wichtig: Wenn ihr die speziellen Jagdplättchen zieht, sollten die auf jeden Fall gespielt werden. Nicht unbedingt sofort, denn sie kommen erst in Mordor wirklich ins Spiel, aber gegen Ende des Spiels können sie entscheidend werden. Werft sie also nicht ab, und wenn ihr nichts besseres zu tun habt, spielt sie aus.

Die Entkarten

Alle drei auf der Hand? Saruman kann ein blaues Wunder erleben.

Auch die Entkarten können sehr gut sein, brauchen aber ein paar Vorbedingungen. Wenn der Schattenspieler Saruman in Orthanc immer gut schützt, könnt ihr sie auch als Kampfkarten spielen. In der Schlacht um Rohan sind sie sehr mächtig. Rekrutierungskarten solltet ihr normalerweise erst spielen, wenn ihr wie oben gesagt sicher seid, dass ihr sie braucht. Allerdings ist es immer noch besser sie zu früh zu spielen, als sie abzuwerfen. Wenn ihr also die Wahl zwischen dem Ziehen und Abwerfen einer Karte auf der einen Seite und dem Spielen einer Rekrutierungskarte auf der anderen Seite habt, macht ruhig letzteres.

Wenn ihr Karten tatsächlich abwerfen müsst, entscheidet euch für Karten, die sehr spezielle Vorbedingungen haben, wie zum Beispiel “Pfad der Wasa”, von denen ihr nicht wisst, ob sie jemals eintreffen werden. Am besten sind natürlich Karten, von denen ihr wisst, dass ihr sie nicht mehr brauchen werdet, wie zum Beispiel “Zaubererstab” wenn Gandalf bereits die Gemeinschaft verlassen hat. Denkt aber an den Kampfeffekt der Karte, der ja auch noch verwendet werden kann.

Fazit

Für die Freien Völker gilt ein ähnlicher grundlegender Ratschlag wie für den Schatten: Trödelt mit der Ringgemeinschaft nicht herum! Bewegt sie regelmäßig und nicht zu zaghaft. Wenn sie gut voran kommt, setzt ihr den Schatten unter Druck, und er kann sich mit seiner militärischen Kampagne nicht sie viel Zeit lassen. Dass wiederum heißt, er ist anfälliger für Fehler und fehlgeschlagene Belagerungen. Gerade letztere kosten ihn unheimlich viel Zeit und geben euch eventuell die Chance auf einen Gegenschlag und einen militärischen Sieg.

Auf der anderen Seite sollte ihr mit eurer militärischen Verteidigung geduldig sein. Baut erst dann Verstärkungen auf, wenn der Schatten sich für ein strategisches Ziel entschieden hat. Dann seid dort so hartnäckig wie möglich. Jede Aktion, jede Runde zählt und bringt die Gemeinschaft dem Schicksalsberg näher.

Viel Erfolg!

Ringkrieg 2. Edition – Brauch ich die?

Viele Fans des Ringkriegs, die schon die 1. Edition des Spiels besitzen, stehen jetzt vor der Frage, was sie mit der 2. Edition machen. Ist sie es wert, ein komplett neues Spiel zu kaufen? Wie sieht es mit der Erweiterung aus? Ist sie kompatibel mit der 2. Edition? Was hat es mit dem dem “Upgrade Kit” für die 2. Edition auf sich? Und was ist, wenn ich sogar die Collector’s Edition habe? Ich will versuchen, im Folgenden die wichtigsten Fragen dazu zu beantworten, um allen ausreichende Fakten für eine Antwort (die sich jeder selbst geben muss) an die Hand zu geben.

Anmerkung: Mir liegt zur Zeit, neben der elektronischen Version der deutschen Regeln und der letzten Korrektur-Fassung der Karten, die englische Ausgabe der 2. Edition vor. Alle Hinweise zum Material beziehen sich darauf. Da die deutsche Ausgabe aber im selben Durchlauf wie der Reprint der englischen produziert wird, erwarte ich, dass es in dieser Hinsicht keine Unterschiede geben wird.

Was hat sich von der 1. zur 2. Edition geändert?

Der neue Spielplan

Der neue Spielplan

Vorneweg sollte ich sagen, dass das Spiel grundsätzlich das gleiche geblieben ist. Wer die 1. Edition kennt, wird sich auch im neuen Ringkrieg schnell zurecht finden. Die Unterschiede sind entweder kosmetisch oder liegen in den Details.

Die Änderung, die als erstes ins Auge springt, ist der neue Spielplan. Er ist genauso groß wie der alte, benutzt aber die neue grafische Gestaltung, die schon in der Collector’s Edition Anwendung fand. Ob diese schöner ist als die alte ist Geschmackssache, aber sie ist auf jeden Fall praktischer, weil darauf geachtet wurde, dass alle Regionen möglichst viel Platz auch für große Armee haben. Übersichtlicher ist sie auch, weil Dinge wie Festungen und Siedlungen besser hervorgehoben sind. Grundsätzlich kann man die 2. Edition aber auch prima mit dem Brett der 1. spielen. Mit der neuen Übersetzung haben sich zwar einige Namen von Regionen geändert, das betrifft aber kaum Regionen, die auf Karten referenziert werden, so dass es den Spielfluss nicht behindert.

CE vs 1. Edition

Eine Karte der 1. Edition im Vergleich zur CE

Die zweite, größte und vielleicht wichtigste Änderung sind die neuen Karten. Im selben Format wie die Karten der Collector’s Edition haben sie vor allen Dingen einen großen Vorteil gegenüber der 1. Edition: Sie sind lesbar! Vorbei sind die Zeiten, wo man den Text teilweise mit der Lupe entziffern musste. Entscheidend ist aber auch, dass die Karten (wie die Regeln) komplett neu übersetzt wurden, und damit all die ärgerlichen Fehler aus der 1. Edition ausgemerzt wurden. Ich will nicht ausschließen (auch wenn ich selbst daran beteiligt war), dass sich auch ein Fehler in die neue Auflage eingeschlichen hat, denn ich habe die fertigen neuen deutschen Karten noch nicht gesehen. Aber ich bin zuversichtlich, dass Fehler absolut minimiert sind. Um die neuen Karten kommt also nicht herum, wenn man den aktualisierten Ringkrieg spielen will, und da kommt dann das Upgrade Kit ins Spiel. Dazu später mehr.

Vergleich Nazgul

Neuer und alter Nazgûl

An den Miniaturen hat sich nicht viel getan. Die Gollum-Figur, die es ursprünglich als Beilage in der Spielbox (und dann auch in der Collector’s Edition) gab, ist enthalten, ebenso wie die Nazgûl im neuen und standfesteren Design. Die alten tendierten zum Umfallen, wenn man sie nicht mit einer 2-Cent Münze oder ähnlichen beschwerte. Bei mir bleiben die alten (selbst bemalten) Nazgûl im Einsatz, aber funktional unterscheiden sie sich im Spiel nicht.

Die neuen Würfel sind etwas besser lesbar als die der 1. Edition, zumindest was die blauen Würfel der Freien Völker angeht. Dafür gefiel mir die Haptik der alten etwas besser, aber das ist hauptsächlich Geschmackssache. Der einzige wirkliche Minuspunkt für die 2 Edition – und das ist nur ein kleiner – sind die neuen Kampfwürfel (normale weiße Sechsseiter). Die sind sehr klein und ungewöhnlich, mit einem dicken, fetten Punkt für die Eins. Sie wirken billig. Da sie aber durch beliebige andere sechsseitige Würfel ersetzt werden können (von Kniffel-Würfel bis zu denen der 1. Edition), fällt das kaum ins Gewicht.

Würfel

Würfelvergleich - Oben 1. Edition, Mitte CE, Unten 2. Edition

Das übrige Spielmaterial, sprich die verschiedenen Pappmarker, ist gegenüber der 1. Edition unverändert, außer das der Druck etwas sorgfältiger gewesenen zu sein scheint, und alle Grafiken schön mittig und passend platziert sind.

Und dann gibt es da natürlich noch die Regeln. In der 1. Edition stellte sich nach einiger Zeit heraus, dass der Schatten einen gewissen Vorteil im Spiel genoss. Von erfahrenen Spielern wurden Strategien entwickelt, die den Freien Völkern kaum eine Chance ließen. Die Erweiterungsregeln behoben dieses Problem zwar zu einem gewissen Grad, eröffneten aber neue Problemfelder und veränderten das Spielgefühl teilweise stark. Mit der 2. Edition haben die Autoren die Chance genutzt, an ein paar Stellschrauben zu drehen, um schon das Grundspiel wieder ausgeglichen zu gestalten. So wie es bisher aussieht, ist ihnen das sehr gut gelungen.

Die Regeländerungen sind gering, und ich will sie hier nicht im Detail auflisten, denn sie können in den frei verfügbaren Regeln nachgelesen werden. Es sei nur soviel gesagt: Gandalf der Graue wurde etwas gestärkt, der Hexenkönig geschwächt, und der Schatten kann die Jagd nach dem Ring nicht mehr komplett ignorieren, wenn sich die Ringgemeinschaft bewegt. Außerdem wurden die Hobbits wieder mehr ins Spiel gebracht, und eine Menge Karteneffekte wurden leicht angepasst. Einige Spielsituationen wurden klarer geregelt.

Wand aus Schildern

Wand aus Schildern - 1. Edition

Der Heidelberger Spieleverlag hat die Gunst der Stunde genutzt, um eine komplett neue Übersetzung zu erstellen, ohne die alte als Grundlage zu verwenden. Ich habe das sehr begrüßt, da ich mit der ersten Übersetzung in vielen Dingen (Wortwahl, Organisation) unzufrieden war, und sie auch einige Fehler enthielt. So wurde zum Beispiel aus einem alten “Rekrutierungs-Würfelwurfergebnis” ein “Rekrutierungswürfel”, die “Korrumpierung” der Ringträger ist nun die “Macht des Rings”, und aus “Günstlingen” wurden “Schergen”. Auch die Karten wurden komplett neu übersetzt und die alten Fehler ausgemerzt. So wird es nun keine “Wand aus Schildern” mehr geben, sondern nur noch den “Schildwall”.

Die neue deutsche Regel muss aber nicht käuflich erworben werden, sondern steht jeden frei zum Download zur Verfügung, und zwar auf der Webseite des Heidelberger Spieleverlags.

Die Blechbox

Die Blechbox

Was hat es mit dem Upgrade Kit auf sich?

Das Upgrade Kit für den Ringkrieg beinhaltet einfach den kompletten neuen Kartensatz der 2. Edition. Zusätzlich gibt es genug Kartenhüllen, um alle vor Verschleiß und Verschmutzung während des Spiels zu schützen, und eine hübsch gestaltete Blechbox zur Aufbewahrung.

Da man die Regeln kostenlos herunterladen kann, und alle anderen Spielmaterialien einfach übernommen werden können, kann man mit 1. Edition plus Upgrade Kit die neue Version problemlos spielen. Auf die Gollum-Figur kann man im Spielverlauf leicht verzichten und die Änderungen an den Namen auf dem Spielplan sind klein genug, dass sie nicht ins Gewicht fallen. Ich glaube die einzige Region deren Name wesentlich geändert wurde, und die auf einer Karte Erwähnung findet, ist “Bruchtal”, das in der 1. Edition noch “Imladris” hieß.

Das Upgrade Kit kann, wie die 2. Edition selbst, über den Brettspielladen eurer Wahl bezogen werden. Es erscheint gleichzeitig mit dem eigentlichen Spiel.

Kann ich die Erweiterung mit der 2. Edition zusammen spielen?

Der Balrog

Der Balrog (selbst bemalt)

“Das Ende des Dritten Zeitalters” war die Erweiterung des Grundspiels aus der Box “Die Schlachten des Dritten Zeitalters”, mit der unter anderem die Ents, Galadriel und Balrog als eigene Figuren ins Spiel gebracht wurden. Theoretisch wäre es möglich, diese Regelerweiterung auch in die 2. Edition einzubringen, aber da sie auf eine Stärkung der Freien Völker zugeschnitten ist, und das Ungleichgewicht des Grundspiels in der 2. Edition behoben wurde, würde man dadurch eine Bevorteilung der Freien Völker erreichen.

Diese ist zwar klein genug, dass sie dem Gelegenheitsspieler möglicherweise kaum auffallen würde, aber man hat ein anderes Problem: Die Größe der Karten. Auch im Upgrade Kit sind keine neuen Versionen der Karten aus der Erweiterung enthalten, so dass es sie nicht im Format der 2. Edition gibt – außer in der Collector’s Edition. Aber selbst mit denen gibt es ein Problem, denn diese haben einen schwarzen Kartenrand, im Gegensatz zum weißen der 2. Edition.

Grundsätzlich muss man daher sagen, dass sich die 2. Edition nicht mit der Erweiterung zusammen verwenden lässt. Dafür sind aber neue Erweiterungen für den Ringkrieg in Arbeit, in der diese und neue Charaktere und Fraktionen wieder auftauchen werden. Die erste einer Reihe neuer Erweiterungen wurde unter dem Titel “Lords of Middle-earth” schon bei Ares Games angekündigt.

Persönlich vermisse ich die zusätzlichen Optionen aus der Erweiterung bisher nicht. Die 2. Edition ist in sich rund ausgeglichen und variabel, so dass keine Langeweile aufkommt, und einige Auswirkungen der Erweiterungsregeln waren sowieso nicht ganz nach meinem Geschmack.

Ich habe schon die Collector’s Edition – brauche ich da die 2. Edition?

Für die Collector’s Editon gilt im Prinzip das gleiche wie für die “normale” 1. Edition: Wenn man sich das Upgrade Kit holt, kann man mit dem alten Material auch die neue Edition spielen. Da die CE auch schon die verbesserten Komponenten enthielt (schönere Pappmarker, besserer Spielplan, usw.) kann man hier noch leichter auf die volle 2. Edition verzichten. Wenn man aber häufiger außer Haus spielt und das “gute Stück” nicht unbedingt dem Transport aussetzen möchte, bietet sich natürlich der Kauf einer Vollversion an – dann kann auf dem transportableren Brett der 2. Edition mit den bemalten Figuren der Collector’s Edition spielen.

Kartenvergleich

Karten der 2. Edition (links) und der CE (rechts)

Leider gilt auch für die Collector’s Edition, dass die Erweiterungsregeln, die dort ja separat enthalten sind, nicht oder nur schwer mit der 2. Edition kombinieren kann. Aber natürlich kann man dort jederzeit auf die Karten und Regeln der 1. Edition zurückgreifen ohne auf die größeren, lesbaren Karten verzichten zu müssen. Wenn man diese ebenfalls mit Kartenhüllen und Blechbox schützen möchte, kann man die auch separat vom Upgrade Kit erwerben.

Und was würdest du kaufen?

Ich bin in der glücklichen Lage, wegen meiner Korrekturarbeit an der 2. Edition eine Belegexemplar des Spiels zu bekommen. Aber natürlich habe ich mir Gedanken gemacht, was ich mir den angeschafft hätte, wenn das nicht der Fall wäre.

Als Vielspieler (auch wenn meine Partien Ringkrieg meistens Online ablaufen) und Besitzer der 1. Edition (plus Erweiterung) , hätte ich mir auf jeden Fall
die 2. Edition als volles Spiel besorgt. Das neue Spielbrett ist nämlich wirklich sehr gut, und der zweite Satz Miniaturen ist für mich auch nützlich, wenn ich eine Figur vielleicht nochmal neu bemalen möchte. Würde ich nur gelegentlich den Ringkrieg spielen, hätte ich es wahrscheinlich beim Upgrade Kit und dem Download der neuen Regeln belassen, denn das reicht völlig, um in den Genuss der neuen Regeln zu kommen.

Als Besitzer der Collector’s Edition stellt sich das ganze nochmal etwas anders dar. Wenn man wirklich regelmäßig mit der CE spielt, reicht eigentlich der Upgrade Kit, denn an sonstigem Material ist in der CE alles so gut wie oder besser als in der 2. Edition. Andererseits ist die CE auch sehr sperrig und schwer auf einem Tisch unterzubringen. Wenn man da Probleme hat, lohnt sich vielleicht der Kauf des vollen Spiels.

Aber was rede ich mir eigentlich ein? Wenn ich es nicht so bekommen hätte, wäre es im Endeffekt sowieso die volle 2. Edition geworden, plus eine Box mit Kartenhüllen, plus…. Es ist eben mein Lieblingsspiel.

Upgrade Kit

Upgrade Kits vor der CE

Anfängertipps: Der Schatten

Die folgenden Tipps zur Strategie des Schattenspielers sind für Neulinge des Spiels gedacht. Sie zielen nicht darauf ab, euch sofort zu einem Experten des Ringkriegs zu machen, sondern euch ein sinnvolles Spiel zu ermöglichen, bei dem ihr die grundlegenden Facetten des Spiels kennenlernen könnt. Gegen einen erfahrenen Spieler werdet ihr damit wahrscheinlich nicht konkurrieren können, aber zumindest wird er euch vielleicht nicht überrollen, und einem anderen Neuling könnt ihr sicherlich Paroli bieten.

Augen, Augen, Augen oder Die Jagd nach dem Ring

Jagdwürfel

2 Augen für die Jagd

Die erste Entscheidung, die ihr im Spiel treffen müsst, ist wie viele Augen ihr der Jagd zuweist. Eigentlich ganz einfach: Normalerweise ein bis zwei; einen zu Beginn des Spiels, gegen später vielleicht auch mal zwei. Wichtig ist für euch, zu Anfang genug Rekrutierungswürfel zu bekommen, um Eure Nationen in den Krieg und die Schergen auf das Brett zu bekommen. Jedes Auge das ihr der Jagd zuweist oder würfelt, kann so ein Ergebnis nicht mehr bringen. Andererseits ist es auch schlecht, gar kein Auge in der Jagd zu haben, denn das erlaubt der Gemeinschaft vielleicht eine ungehinderte Bewegung über viele Regionen.

Die Situation ändert sich, wenn die Gemeinschaft Mordor erreicht. Wenn die Macht des Rings schon sehr hoch ist, wollt ihr möglichst viele Würfel in der Jagd haben, damit ein gezogenes Auge-Jagdplättchen der Gemeinschaft richtig weh tut. Wenn dagegen die Macht des Rings keine große Rolle spielt, sondern ihr die Chance habt, 10 Siegpunkte zu erreichen, bevor die Ringträger überhaupt die Schicksalsklüfte zu erreichen, dann weist der Jagd so wenig Würfel wie möglich zu. Ein Jagdplättchen muss die Gemeinschaft in Mordor sowieso ziehen.

Helme sind wertvoll – zu Beginn des Spiels

Je eher ihr eure Schergen – und damit zusätzliche Aktionswürfel – ins Spiel bekommt, umso besser. Außerdem müssen eure Nationen im Krieg sein, damit ihr überhaupt rekrutieren und angreifen könnt. Deshalb macht am besten folgendes mit den ersten drei Rekturierungsaktionen:
1. – Isengard in den Krieg
2. – Saruman rekrutieren (das gibt des ersten neuen Würfel)
3. – Saurons Nation in den Krieg
Sobald die erste Nation der Freien Völker im Krieg ist, könnt ihr dann den Hexenkönig für den nächsten Würfel rekrutieren.

Saruman und Wolfsreiter

Saruman mustert seine Wolfsreiter

Und dann? Na ja, das kommt drauf an. 2 Rekrutierungswürfel braucht ihr auf jeden Fall, um die Südländer und Ostlinge in den Krieg zu bringen – das schadet also nie. Sarumans Stimme ist eine sehr effektive Methode, Einheiten zu rekrutieren. 2 Nazgûl sind auch nicht zu verachten, und denkt daran, dass alle Rekrutierungs-Ereigniskarten auch mit einem solchen Würfel gespielt werden können. Eine Standard-Rekrutierung für zwei reguläre oder eine Elite-Einheit sollte eher die Ausnahme sein.

Gegen Ende des Spiels, wenn die Gemeinschaft in Mordor ist oder alle Nationen im Krieg sind, solltet ihr so bald wie möglichen einen Rekrutierungswürfel benutzen, um Saurons Mund und damit euren letzten Würfel zu holen. Nicht zuletzt, weil der Mund nämlich einen Rekrutierungs- in einen Armeewürfel umwandeln kann, den ihr zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich erheblich dringender braucht.

Unter wehenden Bannern – zum Angriff!

Verschwendet nicht zu viel Zeit damit, eure Armeen für den Angriff hochzurüsten. Das meiste, was ihr braucht, habt ihr schon auf dem Brett. Zwei bis drei Musterungen mit Sarumans Stimme, ein oder zwei Rekrutierungskarten an der richtigen Stelle und schon kann es losgehen. Wenn ihr zwei eurer Hauptarmeen vereint, habt ihr oft genug militärische Macht, um ein bestimmtes Ziel zu unterwerfen:
– Die Armee Mordors und die Südländer können zusammen Gondor angreifen.
– Isengards Truppen und Dol Guldurs Garnison können Rohan unterwerfen (vielleicht auch Saruman alleine, aber das ist ein bisschen riskant).
– Mit ein bisschen Musterung können Moria und Dol Guldur einen Angriff auf Lorien wagen.
– Dol Guldur oder eine Hälfte der Armeen Mordors plus die Ostlinge können gegen den Nordosten (Thal, Erebor, Waldlandreich) vorgehen. Ja, auch aus Mordor ist man schnell in Thal.

Angriff auf Gondor

Angriff auf Gondor

Dafür braucht ihr Armeewürfel. Personenwürfel gehen natürlich auch, aber da ihr mit einem Armeewürfel zwei Armeen bewegen könnt, seid ihr mit ihnen doppelt so schnell aufmarschiert (aber dran denken: mit einem Würfel darf eine Armee nicht zweimal bewegt werden). Verzettelt euch nicht, sondern konzentriert euch auf ein regionales Ziel. Dabei solltet ihr darauf achten, alle Rekrutierungspunkte der Gegend zu besetzen, damit die Freien Völker nicht für einen Gegenschlag rekrutieren können. Das ist unter Umständen wichtiger als eine belagerte Festung zu erobern – das kann warten.

Schwerter für Mordor – oder was mache ich mit meinen Nazgûl?

Nazgûl haben für den Schatten drei wichtige Funktionen:
1. Sie erlauben Wiederholungen bei Jagdwurf, wenn sie bei der Gemeinschaft stehen (aber einer reicht dafür völlig)
2. Sie geben Führung für Schattenarmeen.
3. Ganz viele Kampfkarten sind nur spielbar, wenn Nazgûl im Kampf anwesend sind. Das ist nicht zu unterschätzen!

Die Nazgul

Fühlt er sich wohl einsam?

Glücklicherweise sind unsere geflügelten Freunde ungeheuer beweglich. Ein Personenwürfel lässt sie alle über das ganze Brett flitzen. Sie können (fast) immer dort sein, wo man sie braucht. Daraus folgt: Benutze die Charakterwürfel einerseits, um wenn möglich einen Nazgûl auf die Position der Gemeinschaft zu stellen und um die Führung der Armee, die als nächstes angreifen soll zu maximieren.

Außerdem können viele wichtige Charakter-Ereigniskarten mit diesen Würfeln gespielt werden. Und im Notfall kann man mit ihnen natürlich auch eine Armee mit Anführern bewegen oder mit dieser angreifen.

Blick in die Ferne – der Palantir

Das Palantir-Ergebnis ist das ungeliebte Stiefkind des Schatten. Wenn man es würfelt, hat man gerade nicht die passende Karte, aber wenn man es unbedingt braucht, ist es gerade nicht da. Grundsätzlich ist es schwer, Tipps für das Spielen von Karten zu geben, weil es so situationsabhängig ist. Ein paar Karten solltet ihr unbedingt spielen, und zwar alle vier speziellen Jagdplättchen des Schatten. Die können in der Schlussphase des Spiels entscheidend sein.

Der Ring gehört mir!

Der Ring gehört mir!

Rekrutierungskarten sollten ihr dort spielen, wo ihr kämpfen wollt. Truppen am Gundabadberg nützen euch nichts, wenn ihr in einen Kampf in Gondor und Rohan verwickelt seid. Andererseits solltet ihr auch die Zukunft im Blick behalten. Nach der Eroberung Rohans wollt ihr euch Thal und Erebor zuwenden? Dann schadet eine Rekrutierung mit Hilfe der “Horde aus dem Osten” sicherlich nicht, wenn ihr nichts dringlicheres zu tun habt.

Wenn ihr keine Karte spielen könnt, zögert nicht eine neue zu ziehen, auch wenn ihr vielleicht in der nächsten Runde eine abwerfen müsst. Alle Karten kann man in Laufe des Spiels sowieso nicht spielen. Und wenn ihr (zu) viele Palantiri gewürfelt habt, zieht zuerst bevor ihr eine Karte spielt – vielleicht ist die neue ja besser als die, die ihr jetzt spielen könnt.

Das Leid mit den Karten – welche soll ich denn nun abwerfen?

Auch hier ist es schwer, allgemeingültige Hinweise zu geben. Aber lasst euch nicht zu sehr davon verleiten, dass eine Karte vielleicht mal sehr nützlich sein wird. Die Chancen sind groß, dass es nie zu dieser Gelegenheit kommen wird. Meistens gilt auch hier: Der Spatz in der Hand ist besser als die Taube auf dem Dach. Also behaltet die Karten, mit denen ihr sofort etwas anfangen könnt.

Zu viele Karten

Zu viele Karten auf der Hand

Bedenkt auch, alle Karten haben zwei Funktionen: Als Ereignis- und als Kampfkarte. Manchmal ist der Kampfeffekt wichtiger als das Ereignis. Ich verrate kein allzu großes Geheimnis, wenn ich sage: Die richtigen Kampfkarten sind der Schlüssel zu erfolgreichen Belagerungen. “Tödlicher Kampf” macht aus einer zähen Belagerungsschlacht ein schnelles Blutbad. “Großes Heer” vernichtet mit Sicherheit die nervige letzte reguläre Einheit der Verteidiger, selbst wenn ihr nur noch drei mickrige Orks zum Angreifen habt.

Fazit

Der vielleicht wichtigste Tipp als Fazit der bisherigen Hinweise: Trödelt nicht rum! Der Schatten hat zwar die militärische Überlegenheit, aber ihr habt nicht unbegrenzt Zeit, denn die Gemeinschaft ist auf dem Weg zum Schicksalsberg. Sucht euch eine größere Region als Ziel aus, richtet all eure Anstrengungen drauf und schlagt hart und gezielt zu. Wenn der Gegner in dieser Gegend unterworfen ist, könnt ihr euch der nächsten zuwenden. Ein langer, verzwickter Konflikt um eine Nation spielt fast immer den Freien Völkern in die Hände.

Die Figuren der Elben

Reguläre Einheit der Elben

Hellgrün ist die Nationenfarbe der Elben im Spiel, und ich habe mich beim Anmalen ihrer Einheiten an diese Farbe als Hauptton gehalten, abgesetzt durch Weiß und warme Brauntöne. Durch die große Anzahl von Elite-Einheiten, die wegen der Pferde relativ aufwändig zu bemalen sind, habe ich für diese Armee relativ gebraucht. Sie war vor den Zwergen die letzte, die fertig wurde.

Anführer der Elben

Die Anführer sind unterschiedlich gestaltet, um die vier Elbenfürsten der jeweiligen Festungen darzustellen: Thranduil für das Waldlandreich (braunes Haar, rote Kleidung), Elrond für Bruchtal (schwarze Haare, blaues Gewand), Cirdan für die Grauen Anfurten (weißes Haar, grauer Mantel) und Celeborn für Lorien (blondes Haar, grünes Gewand).

Armee der Elben

Die Figuren Rohans

Elite-Einheit der Rohirrim

Elite-Einheit der Rohirrim

Mit ihrem satten Dunkelgrün, der weißen Heraldik und den hervorragenden Modellen Figuren gehören die Figuren Rohans zu meinen Lieblingen im Ringkrieg. Als einer der mittelgroßen Kontingente hat es auch nicht so lange gedauert, sie zu bemalen.

Anführer der Rohirrim

Anführer der Rohirrim

Das Spiel benennt drei der Anführer Rohans mit Namen, wenn auch einen nur implizit: Theodred, Theodens Sohn beginnt das Spiel mit einer kleinen Armee an den Furten des Isen – und tendiert dazu wie im Buch dem ersten Angriff Isengards zum Opfer zu fallen. Der zweite ist Theoden selbst, der durch die Karte “Die Reiter Theodens” ins Spiel gebracht werden kann, und der dritte ist Eomer, Eomunds Sohn, der durch die gleichnamige Karte rekrutiert wird. Ein vierter Rohan-Anführer erscheint mit der Karte “Der Rote Pfeil”. Ihn habe ich als Erkenbrand interpretiert, obwohl es noch einige andere Kandidaten aus den Büchern gibt.

Die Armee Rohans

Die Armee Rohans